Freitag, 5. Dezember 2014

Breakdance, Mais, Schulbücher und geklaute Hosen

Guess who's back..
Back again..

Lange ist es her seit meinem letzten Eintrag.
Es mag wohl an mangelnder Zeit und penetranter Faulheit liegen.
Man weiß es nicht so genau..
Vielleicht haent es auch damit zusammen, dass mein verfluchter Laptop nach einem Wasserschaden immernoch im einzigen Apple Store des Landes, in Kampala ist und auf seine Reparatur wartet.

Leider hatte mich eines Nachts die lokale Trinkkultur im Griff. Das bedeutet Schnaps in kleinen Plastikbeuteln. Beim Aendern der Musik am Laptop muss ich meinen Beutel mit Waragi wohl etwas zusammengedrueckt haben, so dass die Ploerre wie aus einer Ketchuppackung herausspritzen konnte.
Eine absurd geringe Menge von wenigen Tropfen reichte aus um meinen Laptop zu zerstoeren.
Gottseidank hatte ich ihn versichert!
Die Versicherung hat auch bereits bezahlt. Stolze 1200Eur.
Nun muss ich nur warten, bis der apple store in Kampala die Ersatzteile hat und  das Geraet repariert.





Dieser Blogeintrag entstand grossteils noch bevor der Laptop zerstoert wurde, ist somit nicht wirklich aktuell.


Am Anfang waren 'Grandmaster Flash', die Sugarhill Gang und wenige mehr.
Angefangen im Ghetto in New York starten sie Großes!
Die Rede ist vom Hip Hop
Hip-Hop besteht aus mehreren Elementen und ist weit mehr als nur eine "Musikrichtung", ein Genre.
Es ist Ausdruck eines Lebensgefühls und hilft z.b. dabei, Missstände zu beschreiben, ohne weinerlich und klein zu wirken.

Auch in Uganda sind diese Elemente der Jugendkultur und der Lebensweiße bekannt und beliebt.
Musik ist hier an jeder Straßenecke zu hören.
Es gibt sogar Pritschenfahrzeuge, die nur Boxen und einen Generator geladen haben um die Straßen zu beschallen.
Meist mit Rap.

So kommt es, dass ich als Liebhaber dieser Musik auch recht schnell die passenden Leute in Uganda kennenlerne.
Ich meine damit meinen Nachbarn 'Damascus da OB' und die Breakdancer vom Talanta Youth Movement in Jinja.

An einem tollen, sonnigen Tag gehe ich ohne Großes zu ahnen in das 'Nile River Explorer'.
Eine Art Resort, Restaurant am Nil in Jinja.
Dort ist ein Treffen, geleitet von einem Arzt.
Er ist Gründer einer NGO, die sich mit Jugendlichen beschäftigt.
Schwerpunkt liegt auch bei ihnen bei AIDS.
Es werden kostenlos Aidstests angeboten.
Kinder stellen Seife her und verkaufen diese um ihre Schulgelder zusammen zu bekommen.

Mir fällt besonders eine Gruppe aus Jugendlichen auf.
Breakdancer!
Das erwähnte Talanta Youth Movement.

Sie bieten die Möglichkeit für andere Jugendliche, Rap, Breakdance und Graffiti kostenlos zu lernen.
Ebenfalls reisen sie durchs Land und nehmen an Contests teil.

...Prima Jungs!!

Levi vom Talanta Youth Movement (TYM)

















Zwischendurch schaut Jacob aus Kasese vorbei. Pool in meiner Stammkneipe. Shake-Shake!

Bei PEFO arbeiten wir zusammen mit mehreren Schulen. Schuelern, bzw. die Eltern derer, die die Schulgebuehren nicht aufbringen koennen, wird geholfen.
Schulgelder werden uebernommen und auch Schulmaterialen wie Buecher, Stifte, Lineale werden von PEFO vergeben.
Da ich kein grosser fan von Bueroarbeit bin, darf ich gottseidank mit und daran teilhaben, Schulmaterialen zu verteilen.
Wir nehmen einen Pickup, beladen ihn mit Buechern, Stiften, usw. und machen uns auf den Weg in die Doerfer ausserhalb von Jinja.
Das bedeutet Staubpisten aus Lehm, Matsch und Schlagloechern.
Der Pickup ist konzipiert fuer einen Fahrer und einen Beifahrer. Wir quetschen uns zu dritt in die kleine Kabine. Laeuft! Komfort is was Anderes, aber es funktioniert.
Wir fahren mehrere Schulen in den Doerfern um Jinja an.
Doerfer, die da heisen Budondo, Mafubira, Ivunamba, Buwenda, Buyagala, usw.
Dort werden wir von den Rektoren und Lehrern freudig empfangen, die die von PEFO gesponserten Schueler zusammentrommeln.
Das Schulsystem ist hier aufgeteilt in Primary und secondary schools. Wir steuern beide an.

Jeder Schueler bekommt ein Buendel aus 12 Schulheften, 6 Kugelschreibern und 6 Bleistiften.
Man mag es kaum glauben, aber die Freude ist wirklich gross.
Schule und Lernen im Allgemeinen wird von den jungen Menschen hier nicht als Selbstverstaendlichkeit angesehen und hat bei ihnen einen hohen Stellenwert.

Ein Schueler, ich schaetze ihn auf 17 Jahre moechte sich dankbar zeigen und kommt mit uns mit um auszuhelfen bei der Verteilung in anderen Schulen.
Klasse Typ!

Blick von Aussen auf ein Fenster eines Klassenzimmers. Die Kinder freuen sich auf Besuch.

Primary-school Schulklasse mit Lehrerin.

"Aufklaerung" in der ugandischen Primary School.



Die Kinder moegen es, fotografiert zu werden.

Terre des Hommes (Holland) stellte diese Schilder in der Schule auf, fuer Kinderrechte.

Die Schueler freuen sich ueber ihr Schulmaterial.

Die Kinder unterschreiben, dass sie Schulmaterialien erhalten haben.

Stolz zeigen sie ihre Stifte und Schulhefte.

Er weiß, sich in Szene zu setzen.

Tonny mit einer Klasse von Schuelern mit Behinderungen.






Tonny als Boda-Boda Fahrer.


Mein Kollege und sehr guter Freund Tonny.

Tonny beim Ausgeben des Maismehls.


Zwischendurch wird neben dem Schulmaterial auch Maismehl verteilt. 
Daraus wird in den Schulen Porridge gemacht.
Man fuegt Wasser und Zucker hinzu.
Dieses Zeug ist recht nahrhaft und schmeckt dazu noch ziemlich gut.

Schueler tragen das Maismehl in ihr Lager.

Ruth notiert die Namen der Schueler.

Ich mit einem Lehrer. Er interessiert sich sehr fuer Deutschland und stellt viele Fragen.



Abends, als ich schoen in meinem Bettchen liege und mich mit Oropax zum Schlafen lege, haelt es irgendeiner fuer angebracht, durch mein offenes Fenster zu kommen und zu angeln.
Das bedeutet, der Angler hat einen Stock mit Kleber drann und versucht damit Sachen durchs Fenster zu klauen.
Er war auch erfolgreich.
Es muss wohl einen hoellen Laerm gemacht haben. Aufgewacht bin ich aber nicht. Oropax und so..
Auf jeden Fall hat er eine benutzte Hose (die, die ich den Tag ueber anhatte) und einen leeren Rucksack erwischt.
Wie der doch recht grosse Rucksack allerdings durch mein Sicherheitsgitter am Fenster gepasst hat, ist mir bis heut ein Raetsel..
In der Hose vermutete er wohl mein Handy und meinen Geldbeutel. Zum Glueck war beides nicht darin.