Eigentlich ist es jetzt schon fast zu lange her, um mit dem ersten
Blogeintrag aus Uganda zu starten.
Am Do. dem 7.8.2014 ist nun endgültig meine Ausreise nach Uganda.
Die Tage und Nächte davor sind vollgepackt mit wichtigen Dingen zur
Vorbereitung.
- Schlaf ist Luxus zu dieser Zeit und wird konsequent ausgelassen.
Da gibt es Wichtigeres.
Darunter z.B. das Packen der Habseligkeiten.
Ich habe mir eigentlich alles, was ich mitnehmen möchte schon lange
hergerichtet.
„Nur noch“ in die Taschen stecken.
„Nur noch...“ !
Die letzte Nacht verbringe ich dann 8 Stunden lang mit Packen.
Geplant ist das so nicht..
Mir fällt da auch deutlich Besseres ein.
Mitnehmen darf ich 46kg + ein Stück Handgepäck, welches eigentlich auf 8kg
begrenzt ist.
-Wenn man darf, macht man auch.
So nutze ich tatsächlich jedes Gramm, welches ich mitnehmen darf, auch
aus.
46kg + 11kg Handgepäck.
Macht 57kg und somit knapp 60..!
Das Handgepäck besteht aus dem Fotografieequipment inklusive Negativfilmen.
Meine Personenwage ist allerdings kaputt und so ist ein nachprüfen nicht
möglich.
Es bleibt wenig Anderes übrig, als zu hoffen, dass es nicht zu viel ist.
Gewissheit bei der Ankunft am Flughafen München.
Die 2 Gepäckstücke haben ganz genau 46kg. Alles im grünen Bereich also.
Geschleppt werden muss es halt dennoch irgendwie.
Gottseidank habe ich einen prima Vater, der mich mit dem Auto nach
München zum Flughafen bringt.
Danke dafür, Gerar!!
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Analogfotografiegedöhnz. Aka. Handgepäck |
Der Check-In geht recht zackig, da ich das immer online mache.
Ich darf also an allen Wartenden vorbei und direkt zur Gepäckabgabe.
Nach recht kurzer Zeit wandere ich ins Flugzeug.
Turkish Airline, gefüllt mir Türkei-Urlaubern.
„Stewardessen mit Bartansatz in langen Röcken“, so mein erster spaßiger
Gedanke.
Der Flug geht nur recht kurz. - Zwischenlandung in Istanbul. Von dort
soll es eigentlich nach 3-4 Stunden weiter nach Kigali in Ruanda gehen.
Sollte... Eigentlich...
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In der Boing nach Istandbul |
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Fensterplatz ist ein guter Platz |
Während der Landung unserer Boeing 737-900 allerdings geht sichtbar die
Welt unter.
Alles schwarz und dunkel während des Landeanflugs.
Es rattert und knattert und blitzt.
Ein heftiges Unwetter.
In Istanbul selbst geht nun nicht mehr viel.
Der Himmel ist schwarz und der Flughafen geschlossen.
Das einzige, immer wieder zu lesende Wort ist „Delay“. Alles hat Delay.
Das einzige, immer wieder zu lesende Wort ist „Delay“. Alles hat Delay.
Rien ne va plus. – Nichts geht mehr!
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Rien ne va plus - DELAY |
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Weltuntergang in Istanbul |
Vorsichtig und Aufmerksam wie ich bin, verliere ich natürlich noch am
Flughafen Istanbul meinen Boarding Pass für den Weiterflug. Superprima!!
Also wieder schön zurück durch den Sicherheitsbereich. Mein Handgepäck darf ich dadurch drei bis vier mal Vorzeigen bei den Sicherheitsleuten.
Also wieder schön zurück durch den Sicherheitsbereich. Mein Handgepäck darf ich dadurch drei bis vier mal Vorzeigen bei den Sicherheitsleuten.
Kamera, Laptop, Objektive, Filme, alles raus..
„Ja, diese Kamera ist digital“. Das hätte ich mir auf ein Schild
schreiben sollen..
Zur normalen Wartezeit für den Anschlussflug nach Kigali kommt nun noch
die Verspätung durch das Unwetter dazu.
Am Flughafen treffen wir die Anderen aus unserer Ausreisegruppe, die mit dem selben Problem zu kämpfen haben. Delay. Alles hat Delay.
Am Flughafen treffen wir die Anderen aus unserer Ausreisegruppe, die mit dem selben Problem zu kämpfen haben. Delay. Alles hat Delay.
Die Leute, die mit dem Flieger aus Berlin ankommen müssen sogar auf
irgendeinem anderen Flughafen in der Türkei zwischenlanden, da wohl Blitz nach
Blitz ins Flugzeug einschlägt.
Wir suchen uns Steckdosen, bequemen uns auf die Sofas im Terminalbereich
und schauen Stromberg. Das tut gut! – Mit dem Papa zur Seite geht alles gut!
Finally! Nach 6-7 Stunden gehts weiter. Informiert wird man nicht. Man
muss aufmerksam sein. Das Gate und der Terminal stimmen auch nicht mehr.
Wir sehen aus wie der Tod. Keiner hat wirklich geschlafen. Gebacken
bekommen wir es aber alle.
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Zonen Matthi mit seinem Brot. |
Der Flug nach Kigali dauert jetzt nochmal 6,5 Stunden.
Im Flugzeug werde ich ein wenig schlafen.
Ich sitze in einer 3er Reihe mit 2 kleinen Kindern aus Ruanda.
Sie spielen an ihren Bildschirmen im Flugzeug irgendwelche Spiele,
während ich versuch zu schlafen.
Ich wache kurz auf und stelle fest, ich bin schon im Landeanflug auf
Kigali.
Fitt bin ich dennoch null.
In Ruanda kann ich sitzenbleiben im Flugzeug.
Kein Gepäckschleppen, kein ewiges Warten oder Hetzen. So gefällt mir
das.
Ein paar Leute steigen aus, ein paar andere steigen ein.
Kigali ist auch, seit wir über Afrika fliegen, der Ort, der am hellsten
beleuchtet ist.
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Verwaschene Sicht über Kigali. Hier hat man noch ein wenig Licht. |
Sofort steigt mir der Duft von verschiedenen DEET-Mückensprays in die
Nase.
Die Muzungus (weiße Menschen), die dort aussteigen sprühen sich komplett
mit dem Zeug voll. Die Angst vor Malaria ist wohl vorherrschend.
Es geht weiter.
Noch 2 Stunden, dann erreich ich endlich Entebbe in Uganda und darf
meine Beine vertreten.
Faszinierend ist, wie dunkel hier alles ist. Man bemerkt einfach, dass
man sich über einem der ärmsten Länder der Erde befindet. Es gibt kaum
Straßenlaternen oder Autobahnen, die alles hell erleuchten. Es ist wirklich
extrem dunkel überall.
Selbst der Flughafen in Entebbe ist nicht wirklich stark beleuchtet.
Wir steigen über eine Gangway aus und laufen über das Rollfeld in die
Flughafenhalle.
Dort müssen wir wie die Hennen auf der Stange in eine Reihe stehen und
an einem improvisiert zusammengenagelt wirkenden Tisch unsere Visaanträge
ausfüllen.
Hinter unserem Rücken patroillieren Polizisten mit Kalaschnikows und
eine Flughafenangestellte bietet uns an, bei den Visaanträgen zu helfen.
Nach ihrer Hilfe frägt sie nach Geld. Das haben wir noch keines. Kekse
bekommt sie.
Endlich gehts weiter.
Ab zum Gepäckband. Es dauert ein wenig, dann kommen die Rucksäcke und
Koffer an.
Mein erstes Gepäckstück kommt auch recht schnell. Das Zweite lässt auf
sich warten.
Als die Tasche ankommt, ist sie geöffnet.
Super...!
Da mein Platz im Handgepäck wirklich bis auf den letzten
Quadratmillimeter ausgenutzt ist, muss ich leider eine Digitalkamera ins
normale Gepäck packen.
Ein Fehler. Die Tasche ist geöffnet und die Kamera fehlt.
Finanziell ist es kein großes Problem. Allerdings habe ich die Kamera
als Geschenk für PEFO (meine Organisation) mitgebracht.
Originalverpackung, Ladekabel und Hülle sind noch vorhanden. Die Kamera
haben sie rausgefischt.. Dreckspack!
Das Ganze tut mir natürlich sehr leid für PEFO. Mein Kollege Frank freut
sich nämlich wirklich sehr darauf.
Jetzt geht das Gewarte auf David los. Er hat eine neue E-Gitarre dabei.
Diese fehlt natürlich. Bei einem Gitarrenkoffer fällt es natürlich nicht arg
schwer, zu erraten, was sich darin befindet..
Es zieht sich. Die Stimmung sinkt.
Vor den Toren des Flughafens wartet schon unsere Eskortdame Marie und
der erste afrikanische Sonnenaufgang auf uns.
Abgeholt werden wir von einem Freundlichen Mann und seinem Taxi.
Taxis sind hier kleine Toyota Büsschen, die man auch Matatu nennt. Keine gelben Mercedes Autos mit 4 Sitzen.
Taxis sind hier kleine Toyota Büsschen, die man auch Matatu nennt. Keine gelben Mercedes Autos mit 4 Sitzen.
Die Matatus hier werden richtig genutzt. Eine Platzverschwendung gibt es
nicht.
Das Ding hat 4 Reihen mit jeweils 3 Sitzen. Reingepackt werden aber 20
Leute plus Gepäck und Hühner.
Jetzt geht es weiter von Entebbe nach Kampala, die Hauptstadt Ugandas.
Es stinkt höllisch nach Abgasen auf der Straße und ein leichter
Kulturshock macht sich bei mir durchaus bemerkbar.
DAS also ist UGANDA...?!
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