...Nicht einmal mehr eine Woche bis zum Abflug!!!
Geschichten über die Pharmaindustrie hört man viele.
Gut sind sie oft nicht.
Geschichten über die Krankenkassen ebenfalls.
Die sind meist auch nicht gut.
Die Erkenntnis habe ich nun nicht nur durch sonntägliche Gespräche nach der Kirche.
Nein.
Mein kurz bevorstehender Aufenthalt in Uganda fordert auch einiges an medizinischer Vorbereitung.
Dazu zählen Impfungen gegen fast alles.
Typhus, Hepatitis a bis z, Tollwut, Gelbfieber, das volle, buntgemische Sortiment.
Eigentlich kann mir nichts mehr irgendwas. - Highlander!
In genau einer Woche werde ich schon in Uganda ankommen, die ganzen Impfungen sind erledigt, der Geldbeutel leer und Malariamedikamente noch nicht besorgt.
Prima Voraussetzung.
Eigentlich sollte man ja meinen, wenn man jahrelang in seine Krankenkasse mit den drei großgeschriebenen Buchstaben einbezahlt hat, dass sie einem auch wirklich Kosten bei medizinischer Vorsorge und Versorgung erstatten.
Weit gefehlt!
Vornehmlich kopiere ich alle Rechnungen von Ärzten und Apotheken.
Mittlerweile sind wir bei einem schönen, runden Betrag von 270Eur. für ein paar Milliliter Flüssigkeit, die in meinem Arm landet.
Die 270Eur. bezahle ich aus meiner leeren Tasche und schicke Rechnungskopien mit einer netten Bitte zur Übernahme an die AOK.
Es dauert über 2 Wochen bis ein dickerer Antwortbrief zurückkommt.
Darin eine Absage und meine Rechnungskopien.
Die AOK 'darf' keine Impfkosten für Auslandsaufenthalte erstatten.
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Schriftliche Absage der AOK nach 2 Wochen. Keine Übernahme von Kosten! |
Liebe zukünftige Weltwärts-Teilnehmer, sorgt schon früh dafür, dass ihr z.B. zur Techniker-Krankenkasse geht.
Die sind deutlich kulanter und unterstützen euch bei euerem Vorhaben!
Stattdessen will die AOK Geld machen!
Das kann sie nämlich!
Erstattet wird mir nichts, aber ich könnte ja eine spezielle Versicherung bei ihnen abschließen, mit der ich evtl. mehr Glück habe...
Dreister Laden!
Mein Wechsel zu einer anderen Krankenkasse steht bevor!
So. Jetzt sitze ich erstmals noch auf den 270Eur.
Soll nicht heißen, dass es ein Dauerzustand ist.
Impfkosten werden bei 'weltwaerts' auf jeden Fall erstattet.
Nur kann sich das alles ziehen und viel Zeit bleibt ja nicht mehr.
Impfen allein ist auch nur die halbe Miete.
Gegen Malaria kann man sich nichts in den Arm pumpen und hat dann seine Ruhe.
Es bedarf einer Medikation durch Tabletten.
Prophylaxe und Bedarfsmedikation für den Ernstfall.
Da die Prophylaxe aus medizinischer Sicht nicht für die Dauer meines Aufenthaltes in Uganda eingenommen werden darf, nehme ich sie zum Aufbau einer kleinen "Grundsensibilisierung", für 3 Monate.
3 Monate jeden Tag eine Tablette 'Malarone'.
Das Zeug soll wunderbar helfen, was sich auch am Preis äußert.
Eine Packung Malarone enthält 12 Tabletten und kostet in deutschen Apotheken zwischen 60 und 70Euro.
Jeden Tag eine Tablette, wohlgemerkt.
Das sind 60 bis 70 Euro in nichtmal zwei Wochen und 700Eur. insgesamt.
In Afrika selbst sind die Medikamente auch nicht billig. - Deshalb leiden die oft armen Menschen ja an der Krankheit.
Da ich nach der Absage zur Übernahme meiner Impfkosten nun keine Hoffnungen mehr habe, dass die AOK einen Teil der Kosten für mein Malariamedikament übernimmt, schaue ich im Ausland.
In Holland bekommt man dieses Zeug deutlich günstiger. Auch gebraucht!
Ich verhandle gerade mit Rückkehrern von Reisen, die ihren Überschuss an Malarone verkaufen wollen.
2Eur. statt 5-6Eur. pro Pille.
Ein gewaltiger Unterschied!
Ich hoffe, dass zeitlich alles noch passt..
In der Zwischenzeit kommen auch laufend Bestellungen bei mir an.
Sachen und Gegenstände die ich für die Reise nach Uganda noch anschaffen und kaufen muss.
Es ist verrückt, was sich da zusammenläppert.
Im Voraus habe ich an so etwas nicht gedacht.
Rucksack, Repellents gegen Mücken, Messer, Verbandszeug, Reiseapothekenzeug, Kleidung, Schuhe, eine Stirnlampe, Moskitonetze, Haken, weiß der Teufel..
Darunter auch ein Paket mit Filmen!!
Keine Disney Videokassetten sondern 35mm-Kleinbild Filme für meine alte Leica M2.
Die M2 kommt auch erst gerade wieder mit der Post zurück.
Vor Uganda war sie noch beim Service, da der Fokus nicht stimmte und die Verschlusszeiten zu lange waren.
Es ist nun quasi ein Neuanfang. Eine perfekt Justierte, 60 Jahre alte Kamera und ein frischer Vorrat an Filmen.
Die alte M2 soll mir in Uganda neben der digitalen M9 für Straßenaufnahmen und als Zweitkamera dienen.
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Leica M2 auf einem Bett aus S/W-Filmen. |
Ich komme wirklich ins Schwitzen, wenn ich meinen gepackten Rucksack und mein Handgepäck denke.
Zur analogen Kamera und den vielen Filmen gehört auch ein Scanner um die Negativfilme nach dem Entwickeln am Computer digitalisieren zu können.
Ein ordentlicher Kasten.
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Kamera, Filme, Filmscanner, Entwicklerdose, Chemie... |
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