Noch 23 Tage bis zum Abflug nach Uganda.
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Rolltreppe im Flughafen Schiphol |
Zum
Beispiel beim Bahnfahren.
Das Prozedere
an sich läuft ab wie immer.
Linie
auswählen, Ticket kaufen, ab zum Gleis.
In der Bahn
selbst dann hinsetzen und aus dem Fenster schauen.
Nach
wenigen Minuten kommt der Fahrkartenkontrolleur.
Hier auch
der Knackpunkt!
In den
deutschen Städten in denen ich bisher mit öffentlichen Verkehrsmitteln
umhergeeiert bin gibt es eine regelrechte Feindschaft zum Kontrollpersonal der
Bahn. Regelrecht als Nazis werden sie vielerorts abgestellt und ein gepflegtes
Gespräch wird niemals aufkommen.
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Personal hilft bei Problem mit dem Getränkeautomat. Altbewährter Trick: Gewalt! |
Ja, man
merkt an solchen Dingen einen Unterschied.
Ich rede von Holland.
Nur wenige Kilometer von uns entfernt im Nordwesten aber eine „andere Welt“.
Ich rede von Holland.
Nur wenige Kilometer von uns entfernt im Nordwesten aber eine „andere Welt“.
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Man sieht recht schnell und einfach, dass man sich in oder über Holland befindet. Grachten, wohin man nur sieht. |
Wie gesagt,
beim Bahnfahren läuft erst mal alles gleich ab wie bei uns auch.
Bis zu dem
Punkt mit dem Kontrolleur.
Wo der Deutsche
sofort in eine durch Feindbilder geprägte Starre verfällt, begegnet einem der
Holländer mit seiner offenen und liebevollen Art.
Die Fahrscheine werden kurz angeschaut, der Kontrolleur dient aber mehr einer Unterhaltung für die Fahrgäste.
Die Fahrscheine werden kurz angeschaut, der Kontrolleur dient aber mehr einer Unterhaltung für die Fahrgäste.
Gespräche
hier, Gerede da. Eine Offenheit, nicht mit Deutschland zu vergleichen.
Beim
Einsteigen mehrerer muslimischer Damen kein argwöhnischer Blick sondern eine
Freundliche Unterstützung und nette Worte.
Das Alles
nur als kleine Bemerkung zu einer Art Beobachtung, die ich dort schon mehrmals
machen durfte.
Ankommen
tut man auf jeden Fall in der Regel zuerst am Amsterdamer Hauptbahnhof
„Centraal“.
Der liegt,
wie der Name schon vermuten lässt, ziemlich zentral in der Stadt.
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Haupteingang vom Amsterdamer Hauptbahnhof (Centraal) |
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I amsterdam ! (Beim Flughafen Schiphol in Amsterdam) |
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Haupteingang am Flughafen Schiphol in Amsterdam |
Irgendwann am späten Abend bin ich auch in Amsterdam Centraal.
Viel Zeit
habe ich nicht.
Ich kann in Amsterdam kurz das Nötigste für die ersten paar Tage einkaufen und muss weiter.
Ich kann in Amsterdam kurz das Nötigste für die ersten paar Tage einkaufen und muss weiter.
Geradewegs
aus dem Bahnhof raus, in die Innenstadt. Irgendwo ist sicher ein Laden.
Rechts eine kleine, dunkle Gasse.
Da muss einer sein.
Rechts eine kleine, dunkle Gasse.
Da muss einer sein.
Richtig
getippt. Da ist einer!
Eingekauft.
Kurz zum
Genießen und auf eine Dose Red Bull hinsetzen. Soviel Zeit muss sein.
Mehr geht
leider nicht.
In Gouda
(man spricht das „G“ am Anfang als komisches „Ch“) wartet man ja schließlich schon auf
mich.
Mit der
Bahn, welche kostenlos W-Lan bereitstellt, nach Utrecht und von dort dann
weiter nach Gouda.
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Zug von Utrecht nach Gouda |
Abgeholt werde ich von Margreet.
Vor meiner
Anreise haben wir schon per Mail und SMS miteinander geschrieben. Eine sehr sehr nette
Dame.
Margreet
ist die Freundin vom Chef und vom Aussehen her eine Holländerin aus dem
Bilderbuch.
Groß,
blond, ...
Sie steht
schon da und winkt mich her.
Die letzten paar Meter mit dem wuchtigen Gepäck!
Die letzten paar Meter mit dem wuchtigen Gepäck!
Laut Waage
sind es 22kg. - Handgepäck von ca. 5-6kg noch dazu.
Ab auf den
Rücksitz damit und endlich wieder sitzen. Im Auto diesmal.
Bei der
endgültigen Ankunft in Lekkerkerk ist das Wetter trotz der späten Stunde noch
prima.
Wir sitzen
noch recht lange draußen vor Rokus schönem Bauernhaus und ich darf verschiedene regionale Biere testen. So
kann man es aushalten!
In Lekkerkerk
mache ich ein kurzes Praktikum für meinen Einsatz in Uganda.
-Bei einem kleinen Maschinenbauer.
In Uganda bin ich für die Wartung der Maschinen von dort zuständig.
-Bei einem kleinen Maschinenbauer.
In Uganda bin ich für die Wartung der Maschinen von dort zuständig.
Das
Unternehmen besteht eigentlich nur aus dem Chef Rokus und Freunden sowie
Nachbarn, die ihm helfen. Seine Freundin Margreet regelt das Bürogedöhnz.
Die Firma
heist OSKAM und stellt Maschinen zur Ziegelsteinproduktion her.
Die Ziegelsteine werden nicht gebrannt sondern durch Druck aus Lehm gepresst.
Die Ziegelsteine werden nicht gebrannt sondern durch Druck aus Lehm gepresst.
Das so
hergestellte Baumaterial nennt sich ‚Compressed Earth Blocks’ (CEB).
Rokus lebt
mit seiner Familie auf einem großen Farmgelände.
Lekkerkerk
ist ein ziemliches Nest.
Ich jedenfalls lebe paradiesisch!
In einem über 500 Jahre alten Haus mit Strohdach.
Das Haus habe ich komplett für mich. Esszimmer, Küche, Wohnzimmer, Bad, Schlafzimmer.
Laut Rokus Ahnenforschung war dort früher mal eine Bäckerei drin.
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Mein über 500 Jahre altes Haus in Lekkerkerk. Rokus und die Firma sind 3-4 Häuser weiter. |
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Blick von der Haustüre in die Küche und ins Wohnzimmer. |
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Küche mit Boiler und Spülbecken. Rustikal! |
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Küchenarbeitsfläche, links Bad. |
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Gasherd. |
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Im Wohnzimmer. |
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Im Wohnzimmer. |
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Amen! |
Hergestellt
wird gerade eine Maschine, welche nach Burundi geliefert wird.
Ein
Vertreter aus Burundi kommt hierfür auch zu Besuch. Einer von der Nationalbank.
Er beanstandet
die Situation in seinem Land. Seit sechs Jahren arbeite er hart, aber
vergebens.
Ein
Fortschritt sei nicht in Sicht.
Die
Maschinen, die Rokus herstellt sind sehr faszinierend. Verschiedene Mineralien
und Erden, wie Lehm, Sand, Kalk, usw.. werden einem Mixgerät beigefügt. Wie
beim Kuchenbacken.
Am Mixer
sind oben feine Wasserdüsen angebracht.
Über ein
Touchpanel kann der ganze Produktionsablauf der Ziegelsteine dann per Computer
gesteuert werden.
Verschiedene
Regionen der Erde bieten verschiedene Mineralien und Erden.
Die
Wassermenge wird natürlich ebenfalls am Computer gesteuert.
Mit Waagen
und feinen Sensoren wird das jeweils richtige Mischungsverhältnis
zusammengestellt und steht zum Pressen bereit.
Das Pressen
ist auch der endgültige Arbeitsschritt der Ziegelsteinproduktion auf diese Art.
Das
Material fällt vorportioniert zu 8kg pro Stein in die Presse und wird
hydraulisch verarbeitet.
Stempel von
oben und unten komprimieren das Lehmgemisch so sehr, dass daraus ein solider
und fester Ziegelstein wird.
Der gesamte
Vorgang funktioniert je nach Maschinentyp entweder vollautomatisch oder
manuell.
Bei der
vollautomatischen Maschine gelangen die Rohstoffe und fertigen Lehmmischungen
über Förderbänder durch die verschiedenen Arbeitsstationen innerhalb der
Maschine.
-Bei der
Manuellen muss das Material nach jedem Arbeitsschritt händisch dem Nächsten
beigefügt werden.
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Presse mit Rollenbahn. Fertig gepresste Blocks werden hier zum Abtransport ins Lager aufgereiht. |
Besonders
interessant sind diese Maschinen natürlich auch für ärmere Länder, da so auf
preisgünstige, umweltschonende und auch gesundheitsschonende Art gutes
Baumaterial verfügbar gemacht werden kann.
In Holland
wird natürlich nicht nur gearbeitet, wie der Anfang des Blogeintrags schon
vermuten lässt.
Nein, Spaß
hat man hier zuhauf!
Erst recht,
während der Fußball Weltmeisterschaft, wenn sowohl Deutschland als auch die
Niederlande noch mit dabei sind.
Am Dienstag
8.7. dann das Halbfinale. Deutschland gegen Brasilien.
Das erste
Spiel der WM, welches ich fern vom tomerdinger WM-Studio schauen musste.
-Auf
Holländisch!!!
5-0 für
Deutschland nach 27 Spielminuten.
Die
Holländische Kommentatorenstimme klang wie ein Engelschor dazu.
Endergebnis
dann 7-1 für Deutschland.
Wer rechnet
mit so was Krankem?
Nachdem ich
bei Deutschland gegen Ghana schon 50Eur. durch Wetten verloren habe, glaube ich
an gar nichts mehr.. 7-1...!!
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So schaue ich das Deutsche 7-1 gegen Brasilien im Fernsehen an. - Auf HOLLÄNDISCH!! |
Während dem
Spiel gönne ich mir hin und wieder Raucherpausen.
Ich wohne in einem über 500 Jahre alten Haus. Geraucht wird draußen.
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Ruhepol vor dem Haus. Aka. Raucherbereich. - Vor der Haustüre. |
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Blick von der Haustüre gerade aus weg auf den Fluss Lek. |
Die
Grachten sind zwar wunderprima anzuschauen und garantiert auch irgendwie
nützlich, stellen aber natürlich auch einen astreinen Lebensraum für Mücken und
Gevieche.
Das Rauchen
wurde so teilweise echt zur Qual. Hauptsächlich an den Füßen, wo kein Rauch
war..
Wenigstens
überm Bett hängt ein Schleier. Eine kleine Vorbereitung auf Uganda quasi schon.
Da sind die
Viecher nicht nur lästig, sondern auch noch gefährlich.
Der Schlaf
unter dem Netz, einwandfrei!
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Unerlässliches Gadget hier! Ebenfalls ein kleiner Vorgeschmack auf Uganda. |
Ach ja,
Holländer betonen den Namen des brasilianischen Spieler Hulk sehr sehr geil!
Das klingt
in Etwa so, wie wenn unsereins zu viel getrunken hat und sich dann den Magen
entleert. Oben raus.
„Huuuulkkk!“
– Bei „Hu..“ ein Punch in die Magengegend.
Morgens
dann wieder raus, „arbeiten“. Eher lernen.
Ich helfe
Rokus beim Montieren und Anpassen der Maschine für Burundi und lerne dabei
viel.
Die
Maschinen bestehen eigentlich aus 3 Teilen.
- · Pulverizer
o
Wird
mit grobem Lehm gefüttert und zerkleinert ihn zu feinstem Puder.
- · Mixer
o
Mischt
das Lehmpuder aus dem Pulverizer zusammen mit Sand und Wasser.
- · Presse
o
Das
befeuchtete Gemisch wird hier zu Blöcken (CEBs) gepresst.
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CEB Maschine in Emmen, Nordholland. Ganz links: Pulverizer, Mitte: Mixer, Rechts: Presse (nicht sichtbar) |
Mittags
nach der Schule kommt noch ein Nachbarsjunge zum Helfen vorbei. Nils.
Er hilft Rokus aus, bessert sich somit sein Taschengeld ein wenig auf.
Seine Aufgabe ist die Elektrik- und Kabelgeschichte.
Er hilft Rokus aus, bessert sich somit sein Taschengeld ein wenig auf.
Seine Aufgabe ist die Elektrik- und Kabelgeschichte.
Gestern das
Halbfinale Deutschland gegen Brasilien, heute Holland gegen Argentinien.
Das
Deutschlandspiel habe ich alleine geschaut, das heutige gegen Holland schaue
ich im Wohnzimmer vom Chef. Mit gutem Käse und gutem Bier. Kein Heineken, natürlich!
Die 13
jährige Tochter ist auch dabei. Mit ihren Freundinnen. Sie nutzen das
Halbfinalspiel für einen Beautyabend.
Orangene
Minikleidchen, Hollandfähnchen im Gesicht und gegenseitiges Haareglätten. Und
das alles in einer mir unverständlichen Sprache. Spaßiger Abend, glaubt mir!
Das Spiel
selber ist eigentlich eher fad. Beide Mannschaften spielen hin und her. Die
Entscheidung gegen Holland fällt dann erst in der Nachspielzeit.
-Wirklich schade. Ich hätte es Holland gegönnt und vorallem wär auch ein Deutsch-Holländisches Finale eine sehr feine Sache gewesen.
-Wirklich schade. Ich hätte es Holland gegönnt und vorallem wär auch ein Deutsch-Holländisches Finale eine sehr feine Sache gewesen.
Ja, schade!
Mein
persönliches Leid ist lediglich das späte Ende der Halbfinalpartie.
90 Minuten
reguläre Spielzeit, dazu die Halbzeit. Dann nochmal 15 Minuten und wieder 5
Pause. Nochmals 15 Minuten. Rüberlaufen in mein kleines, geiles, altes
Bauernhäuschen muss ich auch noch. –Und rauchen will ich ja vor dem Schlafen
auch noch. Ach ja, und das Bad.
Im Bett bin
ich letztendlich gegen 3.
Am nächsten
Tag geht’s früh los nach Nordholland.
Drei bis
vier Stunden Fahrt.
Nach meiner
langen arbeitslosen Jogginghosenzeit jetzt, eine harte Probe.
Rokus baut
dort eine weitere kleine Firma auf.
In Emmen.
Dort ist
eine riesengroße Baustelle.
Rokus
stellt dort selbst Ziegel mit seinen Maschinen her und beliefert sie.
Ein Zoo
wird gebaut.
Kein
pissiger Streichelzoo mit 5 Ziegen. Ein wirklich dickes Ding!
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Blick vom Restaurantbereich ins Tropenhaus, durch welches man nach der Fertigstellung mit dem Boot fahren kann. |
Wir müssen
uns am Eingang anmelden, unsere Ausweise abgeben und Sicherheitskleidung
anlegen.
Bei
knüppelharten 30°C..
Bauarbeiterhelm,
orangene Arbeiter-Sicherheitsweste und natürlich Gummistiefel mit Stahlkappe.
Die sind 3 Nummern zu groß, waren schon an 267 Füßen und sind einfach scheiße!
Da Vorschrift auch in Holland nunmal Vorschrift ist, bleibt mir allerdings nichts anderes übrig, als die Späße mitzumachen.
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Vorschrift ist Vorschrift! HOMI(e) J! - Bei knappen 30°c schwappt mir die Siffe in der Kimme! |
Ein Team
aus Ingenieuren und Bauleitern holt uns ab und führt uns herum.
Imposant
vorallem das Tropenhaus. Ein pervers großer Stahlbau. Man wird dort später mit
Booten durchfahren können. Direkt angeschlossen daran, das Restaurant.
Das
Restaurant wird mit Steinen aus Rokus Lehmproduktion gebaut.
Die
Ingenieure führen uns durchs Restaurant und zeigen uns die Arbeiten.
Als
nächstes Folgt noch ein Gang ins Ingenieursbüro.
Dort bekommen wir die Pläne und Computergrafiken des kompletten Zoos gezeigt.
Dort bekommen wir die Pläne und Computergrafiken des kompletten Zoos gezeigt.
Ein
wirklich gigantisches Projekt.
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Der Lehm wird vor Ort auf der Baustelle abgebaut und direkt zur CEB Produktion verwendet. |
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Lehm wird mit Baggern abgebaut. Sicht auf Teil vom Tropenhaus. |
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Mit LKW wird der Lehm abtransportiert in die Produktionshalle. |
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Testmauer auf der Baustelle. Die neuen Lehmmischungen werden so getestet. Rokus ist noch nicht zufrieden. |
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Ingenieure besprechen weitere Arbeitsschritte und Vorkehrungen. |
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Bauingenieure und Rokus begutachten eine mangelhafte CEB-Mauer. |
Rokus
übersetzt mir zwar wirklich vieles, der Rest bleibt aber leider unverständlich.
Jetzt geht
es zur Produktionsstätte der Ziegelsteine. Auf der Baustelle selbst bekam Rokus
keinen Platz, so muss er außerhalb arbeiten.
In einer
Lagerhalle in einem Industriepark presst er die CEBs selbst.
Er hat dort
einen Geschäftsführer und einen Angestellten. Beide sprechen sehr gut Deutsch.
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Das Hauptmaterial für die CEBs. Lehm. Abgebaut in der Zoo-Baustelle. Hier trocknet er. |
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Die kompletten Materialen für CEBs. - Lehm, Sand, Kalk. |
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Befeuchtete Lehm-Sand-Mischung nach dem Mixer auf dem Weg in die Presse. |
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Neuer Sand läuft in den Mixer nach. |
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Das Mischverhältnis wird am Computerpanel eingestellt. Sensoren in der Maschine berechnen dann die Mengen. |
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Der Pressvorgang wird vom Chef nach Rücksprache optimiert. |
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Nach Neujustierung der Presse sind die CEBs wieder perfekt. Die Kanten gerade und ohne Macken. |
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Fertig gepresst werden die CEBs mit einem Vakuumlifter auf Paletten verladen. |
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Um Spannungen durch Wärme im fertigen CEB zu vermeiden, wird er befeuchtet und abgedeckt gelagert. |
Es kommen
noch Geschäftspartner aus Deutschland. Potenzielle zumindest.
Sie leiten
einen Handel für ökologische Baustoffe.
Drei
Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Lustig
daran: Die Firma sitzt in Ulm.
In „meinem“
kleinen Ulm!
Und einer
der Drei leitet aktuell eine Baustelle in meinem noch kleineren Dornstadt.
Das ist
doch krank, oder?
Da ist man
900km weiter weg auf einer Baustelle in Holland zu Gange und erwischt einen aus
dem selben 3000 Mann Dorf in Deutschland.
Das war ein
halber Engländer, der aus dem Sauerland kommt, in Dornstadt arbeitet und nach
Holland expandiert.
Sein
Kollege, ein älterer Herr mit dickem Bauch.
Er trägt
ein grünes Hemd mit goldenen Blümchen darauf. Dazu Goldketten um den Hals.
Älter war
er offensichtlich.
Für 71
hätte ich ihn allerdings nicht gehalten.
Für schwul
wohl aber.
Bestätigte
sich auch schnell.
Er
verfluchte Uganda und mein Vorhaben aufgrund der dort herrschenden Gesetze zum
Nachteil von Homosexuellen.
Irgendwie
fand ich ihn trotzdem interessant.
Er erzählte
mir von verschiedenen Schwänzen und wie man mit ihnen in Thailand am Besten
umgeht.
Dort lebt
er zwischendurch und unterhält eine kleine Firma.
Ebenfalls
ökologisches Baumaterial.
Fliegen tut
er nur in der Business Class. Weil er so dick ist.
Ich weiß
wirklich viel über ihn. Teilweiße zu viel.
Afrika und
speziell Uganda soll ich mir aber aus dem Kopf schlagen.
Er vermittelt
mir was in Thailand. Seine Wohnung mitten in Bangkok steht meist leer und ich
darf sie haben.
Sehr nett!
Sofern mich das nicht allzu viel kostet, finanziell oder auf natürliche Basis, werde ich nach Afrika sicher gerne darauf zurückkommen.
Sofern mich das nicht allzu viel kostet, finanziell oder auf natürliche Basis, werde ich nach Afrika sicher gerne darauf zurückkommen.
Ich soll
dem Herrn aus Uganda schreiben und ihm meine Sicht der Dinge schildern.
Ein
wirklich interessanter Mensch.
Die
Heimfahrt nach Lekkerkerk steht an.
Rokus
fährt, ich darf in meinen dreckigen Klamotten auf dem Beifahrersitz im Sprinter
sitzen und ausruhen. Nötig!
Vorallem
Wasser. Die trockenen Lehmhallen und die Hitze lassen einen gewaltig
dehydrieren.
Wieder
daheim, wird nicht mehr viel gemacht.
Rokus muss
während der Fahrt schon mit dem Einschlafen kämpfen und ich spätestens jetzt.
Ein Eis
esse ich aber noch.
Und zwei
Bierchen nehme ich auch noch mit.
-Hat man
immer schon!
Ich rolle
mir noch zwei bis drei und werde daraufhin definitiv in einen komatösen Schlaf
fallen.
Mit
Gedanken an Nepal!
Morgen
verpenne ich.
Das wird
mal Zeit jetzt.
Aufstehen
und Arbeiten muss man gewohnt sein.
Der letzte
Tag.
Mein
Vorgänger in Uganda, Christoph, hat mir eine Liste mir Ersatzteilen geschickt,
die in Jinja bei PEFO benötigt werden.
Diese Liste
gehe ich heute noch mit Rokus durch.
Wie man mit
den Ersatzteilen umgeht, sie montiert und benutzt, durfte ich ja nun gut
lernen.
Ich packe
alles ein und Margreet fährt mich wieder nach Gouda.
Gerne wäre
ich dort noch geblieben.
Es war
schön.
Vorallem
das Haus.
Von innen,
wie von außen!
Mein Freund
Andre aus Ulm ist gerade mit seiner Freundin in Amsterdam.
Eine Woche
im feinen Hotel. Urlaub. Wohlverdient!
Eigentlich
wollte ich mich die Woche über schon mit ihm in Amsterdam treffen.
Gemütliches
Kaffeetrinken oder so.
Geklappt
hat es nicht. Von Lekkerkerk gibt’s nur eine miserable Busverbindung nach
Gouda.
Von Gouda
ist es dann eine gute Stunde mit dem Zug über Utrecht nach Amsterdam.
Jetzt am
letzten Tag bekommen wir es aber hin!
Andre nimmt
die selbe Heimreisemöglichkeit wie ich. Ab Schiphol.
Leider muss
er sein Hotel bis spätestens 12 Uhr mittags verlassen und hat keine Lust mit
seinem Gepäck durch die Stadt zu wandern. Er verbringt die Zeit direkt am
Schiphol.
Dann sehen
wir uns eben dort!
Immerhin!
Ich
schlendere nochmals kurz in die Innenstadt vom Bahnhof Centraal aus kommend.
Nochmal
kurz einkaufen vom Restgeld. Im Laden, in dem ich schon bei der Hinreise war.
Am
Flughafen Schiphol treffen Andre’ und ich uns endlich.
Wir trinken
noch ein-zwei Bierchen und verlassen die schönen Niederlande wieder in südliche
Richtung nach Ulm.
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Bequem von terminal A nach terminal B. |
OSKAM
Compressed Earth Block Machines
Opperduit 66
NL-2941
Al Lekkerkerk
Netherlands
Alle Fotos in großer Auflösung: